Depressionen - ein weit verbreitetes Leiden
Viele Menschen nehmen an, dass nur wenige Menschen, die zudem einfach „charakterschwach“ wären und sich einfach nicht „zusammenreißen“ könnten, unter Depressionen leiden. Doch dies entspricht nicht der Realität. Denn die Depression gehört zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Allein in Deutschland leiden etwa 4 Millionen Menschen an der Krankheit. Wie Bluthochdruck und Diabetes ist die Depression eine ernstzunehmende Erkrankung, die jeden treffen kann, unabhängig von Alter, Beruf und sozialer Lage.
Die Depression beeinträchtigt das Leben der Betroffenen in allen Bereichen erheblich. Menschen, die unter einer Depression leiden, fühlen sich energie- und antriebslos und können sich für nichts mehr begeistern. Sie vernachlässigen ihre Familien, andere soziale Kontakte, ihre beruflichen Aufgaben und zum Teil sogar alltägliche Verrichtungen wie Hygiene und Nahrungsaufnahme. Morgens fühlen sie sich in der Regel besonders schlecht (»Morgentief«). Manche fühlen sich morgens so kraft- und energielos, dass sie noch nicht einmal aus dem Bett kommen.
Betroffene leiden nicht nur unter den direkten Symptomen der Depression, sondern auch unter Angst vor Stigmatisierung und Diskriminierung. Da immer noch viele Vorurteile gegenüber psychisch Kranken bestehen, fällt es ihnen schwer, mit anderen Menschen über ihre Erkrankung zu reden.